Geschichte 1990 - 1996
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Thayatalbahn - Teil 1
Die Reaktivierungsversuche von 1990 bis 1996
31. 1. 1990: 3 Monate nach der Umsturzbewegung in der CSSR schrieben die Eisenbahner aus Telc einen Brief an die Kollegen des Bahnhofes Waidhofen/Thaya, worin sie ersuchten, gemeinsame zielbewusste Initiativen zu setzen, welche zur Wiederinbetriebnahme der Strecke Slavonice – Fratres – Waidhofen/Th. führen sollten.
In der Folge kam es zu mehreren Treffen, wo nicht nur Freundschaften geschlossen, sondern auch Aktivitäten und Möglichkeiten der praktischen Durchführbarkeit des Personen- und Güterverkehrs besprochen wurden.
Im Juni 1990 gründete ich die „Interessensgemeinschaft österr./tschech. Eisenbahner“, der in den kommenden Monaten alle Eisenbahner beider Regionen (von Schwarzenau bis Telc) beitraten.
12. 12. 1990: 1. Besprechung der Interessensgemeinschaft mit den betroffenen Bürgermeistern, Politikern der Region sowie mit Arbeit- und Wirtschaftsvertretern über zielführende Aktivitäten. Das Ergebnis schickte ich am 14. 1. 1991 in Form eines „Antrages auf Wiederinbetriebnahme des Eisenbahngrenzüberganges Fratres – Slavonice“ an Verkehrsminister Rudolf Streicher, Landeshauptmann Siegfried Ludwig sowie an die ÖBB. Beigeschlossen war eine Petition, welche von allen Bürgermeistern des Bezirkes, Handels- und Arbeiterkammer, allen Politikern der Region, sowie von großen Wirtschaftsbetrieben unterschrieben war.
Reaktionen: Vom BM f. öffentl. Wirtschaft u. Verkehr und von der ÖBB kamen fast gleichlautende negative Bescheide. Landeshauptmann Ludwig versprach die Aufnahme dieses Projektes in das Landesverkehrskonzept.
Im April 1991 wurde das Verkehrswegekonzept des Landes NÖ für das Waldviertel präsentiert – die Wiederaufnahme des Personen- und Güterverkehrs auf der Strecke Schwarzenau – Slavonice war unter lfd. Nr. 63 – 66, Priorität 3 und 4, aufgenommen!
20. 2. 1991: Besuchsfahrt zu den Bürgermeistern von Salvonice, Dacice, Telc und Trest. Alle Bürgermeister waren sehr erfreut über unsere Bemühungen und sagten ihre Unterstützung zu.
11. 3. 1991: Vorladung in die ÖBB-Direktion Wien. Der ÖBB war mein Engagement um die Reaktivierung der Thayatalbahn nicht genehm.
März 1991: LAbg. Bgm. Anton Koczur führte im Bezirk Waidhofen/Th. eine Unterschriftenaktion „Für einen Bahngrenzübergang in Fratres“ durch. Neben 14.000 Waldviertlern unterschrieben zahlreiche Künstler und Politiker, wie LH Siegfried Ludwig, LH-Stv. Dr. Erwin Pröll und Staatssekretär Dr. Walter Stumvoll. Diese Unterschriftenaktion stellte sich als die am stärksten von der Bevölkerung mitgetragene Aktion heraus, die je in einer Region in Österreich durchgeführt wurde und zeigte auf, wie sehr der Bevölkerung dieser Grenzübergang am Herzen liegt.
1. Mai 1991: Politische Sensation in Waldkirchen! Gemeinsam feierte ÖVP und SPÖ (Bezirke Waidhofen/Th. und Zwettl) den 1. Mai und forderten Schulter an Schulter – die Wiederinbetriebnahme des Eisenbahngrenzüberganges Fratres-Slavonice! Landtagspräsident Mag. Franz Romeder (ÖVP), LAbg. Anton Koczur (SPÖ), LH-Stv. Ernst Höger (SPÖ), Bez.-Hauptmann von Jindrichuv Hradec (Neuhaus) Dr. Mikulecky (Bürgerforum) hielten Reden. (7000 Teilnehmer).
2. 5. 1991: Eine Waldvierteldelegation (regionale Politiker und ich als Verteter der Interessensgem. Österr.-tschech. Eisenbahner) wurde im tschechischen Verkehrsministerium in Prag empfangen. Mit den Vertretern des tschechischen Verkehrsministeriums und der CSD (Tschech.Bahn) wurde die Gründung einer gemeinsamen Kommission vereinbart, welche sämtliche Probleme aufzeigt und auch Lösungen einbringt. Den Vorsitz übernahmen LAbg. Anton Koczur und der tschech. Abgeordnete Dr. Cestmir Hofhanzl.
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