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Newsletter Dezember 2014 - Thema Franz-Josefs-Bahn
Wie soll es weitergehen mit Öffentlichen Verkehr im Waldviertel - Franz-Josefs-Bahn: 2014 und später Krampfader oder 2025+ Lebensader der Regionen!(?)
Ich, Gerald Hohenbichler, Mitbegründer der "Initiative PRO Franz-Josefs-Bahn" (kurz IPFJB), bin kein polit- und profitgieriger Mensch, sondern partei- und ideologiefrei, sowie eine ziel- und lösungsorientierte Person.
In uneigennütziger Weise habe ich gemeinsam mit meinem Mitstreiter Karl MAREK und dem auf den aktiven Zug aufgesprungenen Bürgermeister der Stadt Gmünd, Andreas BEER, die überparteiliche IPFJB gegründet.
Ziel dieser soll es nicht sein, Fahrplanwünsche einzelner Bürgermeister an der Strecke wegen jedes eigenen Haltes aufzunehmen, sondern gemeinsam mit Beteiligung (Einbeziehung) von Bevölkerung, Bahnkunden, Wirtschaft und Politik ein für die Region Waldviertel und darüber hinaus Südböhmen integriertes Gesamtverkehrskonzept zu erstellen.
Dazu bedarf es eines großzügigen Ausbaus der Franz-Josefs-Bahn, das auch in gewissen Gemeinden Einschnitte bringen würde. Doch hierbei sind wir keine Lobbyisten, die Aufstand gegen bereits geplantes Projekt leisten, sondern auf Basis einer sachlich breiten Diskussion den Ausbau der FJ-Bahn fordern und aktiv favorisieren will, um so unter Einbeziehung der Bevölkerung auch einen zu erwartenden Widerstand zu vermeiden und die Gesamtbetrachtung heranzuziehen. Grundlage ist die nach wie vor gültige Studie aus dem Jahr 1991, die nur auf neue Parameter geändert werden muss.
GENUG GEREDET
In den vergangenen Wochen tauchten Presseberichte von LH Pröll auf, wonach er im Zuge der VP-Vierteltouren am Waldvierteltag in Gmünd verkündete: "Die FJB soll ertüchtigt werden, damit Sie eine leistungsfähige Verbindung zwischen Wien und Prag wird, die zur Straße konkurrenzfähig ist". Nur: Diese Worte sind nicht neu und wurden zum selben Zwecke im Jahr 2010 vor den GR-Wahlen in NÖ ausgesprochen - ohne Taten. Doch nun ist Zeit für Investitionen in die nächsten 25 Jahre. Der Ausbau der FJB wäre ein Turbo für die gesamte Region!
Die Grundlage für Wirtschaftswachstum und gegen Abwanderung ist eine intakte aufrechte Verkehrsinfrastruktur. Diese wurde im oberen Waldviertel seit 1945 vernachlässigt und wird seit Jahren durch einseitig großzügigen Ausbau der Straßen in die falsche Richtung gelenkt. Auf den Bahnen folgt das Gegenteil, in dem die zum Zufluss der FJ-Bahn gehörenden RegioBahnen stillgelegt und abgetragen werden. Auch das Nachfolgeangebot an Bussen wurde und wird noch drastisch reduziert. Außer der Elektrifizierung des Abschnittes Sigmundsherberg-Gmünd folgte nichts weiteres, was zur Verbesserung beitragen hätte können. Es trat sogar das Gegenteil ein, dass FJB-Züge wieder auf das Fahrzeit-Niveau vor der Elektrifizierung absanken, die auch gegen den eigentlichen Willen der ÖBB auf politischen Druck durchgeführt wurde.
Was vielleicht wie Verschwörungstheorie gegen die ÖBB klingt, ist jedoch Tatsache, dass in den Strategieplänen "ÖBB-Ziel 2025+" die FJ-Bahn nicht mehr enthalten ist. Ginge es nach schon uralten Plänen der ÖBB aus den 1980er-Jahren, sollte der Abschnitt Absdorf-H. - Gmünd überhaupt aus rein geschäftlichen Gründen stillgelegt werden. Das wurde durch die Elektrifizierung geradezu verhindert und durch "Leistungsauftrag" von Bund bzw. "Verkehrsdienstevertrag" vom Land verhindert. Doch was danach?
Fakt ist, dass nicht nur in der Landesverkehrsplanung keine Inhalte über weitere Ausbaumaßnahmen der FJB enthalten sind, sondern auch der frühere BMVIT und heutige Bundeskanzler Werner FAYMANN den Grundstein zur Todesstrecke der FJ-Bahn legte.
Der nö LR Karl WILFING sagte in einem persönlichen Gespräch wörtlich: "Die nächsten 20 Jahre wird in die Franzl-Bahn nichts investiert!" Damit berief sich der Herr LR auf die bereits fixierten laufenden "Rahmenpläne" zwischen ÖBB, Bund und Land. Doch dafür brauchen wir keine legitim gewählten "Volksvertreter", die abweisende und gegen die Bevölkerungs-Interessen sprechende Argumente auftischen. Es gehört sogar zu den Ungeheuerlichkeiten der Diskussion um die Franz-Josefs-Bahn, dass von den ÖBB, dem Verkehrsministerium und Land NÖ ihre Versäumnisse beim Ausbau der Bahnstrecke als Argument gegen diese verwendet werden, die eigentlich FÜR die FJ-Bahn und die Region Waldviertel sprechen.
Für die gezielten strategischen Falschinformationen sorgen ÖBB-Pressesprecher in der Öffentlichkeit mit Argumenten gleichen Inhalts seit Jahren in schubladisierten "Schummelbriefen".
Auf politischer Ebene wurde unter lobbyistischer Einflussnahme durch die ÖBB der ehemalige Infrastrukturminister, BK Faymann eingesetzt. Der frühere BMVIT erklärte in einer parlamentarischen Anfrage der GRÜNEN-Abg. Bettina Hradecsni im Jahr 2007 betreffend die FJ-Bahn: "Auf der Strecke Wien(FJBf.)-Gmünd-Prag verkehren schon seit Jahren keine Fernverkehrszüge, da die Verbindung Wien - Prag über Breclav-Brünn schneller zu fahren ist!" = offizielle ÖBB-Argumentation.
Die Wahrheit ist jedoch, dass schon mit der Elektrifizierung und betrieblichen Maßnahmen (Wegfall Lokwechsel und Grenzkontrollen/Schengen) vergleichbare Fahrzeiten von viereinhalb Stunden mit der Nordbahn umsetzbar sind und diese nach den bereits im Gange befindlichen Ausbaumaßnahmen in Böhmen auch schon die beschleunigte Fahrzeit der ab Dezember 2014 verkehrenden RailJet-Züge von 4.10 Stunden erreichen können.
Nach einem vorliegenden ÖBB-internen Konzept "ÖBB-Maßnahmen nach Osten und Norden 1990" sind sogar Fahrzeiten in abgestimmten Ausbau-Etappen genannt, die die gegenwärtigen Fahrzeiten bei umgesetzter Tat im Sinne dieses Konzeptes schon bei weitem unterschritten hätten. Unter anderem heißt darin es zum Titel Strecke Wien-Gmünd (- Ceske Velenice - Prag): "Mittelfristig (2000-2004) sollen Städteschnellzüge in dreieinhalb Stunden zwischen Wien und Prag (heute wie damals noch 6 Stunden) geführt werden. Diese Maßnahmen sind auch für den Regionalverkehr im nördlichen Niederösterreich von Bedeutung."
Abschließend sei vom Verfasser dieser Zeilen erwähnt, dass der Vorzug für die Nordbahn nicht eine Entscheidung gegen die FJ-Bahn und das Waldviertel ist, sondern eindeutig eine Entscheidung gegen Österreich (Zitat ehem. VP-Bgm. Mag. Neuwirth; Thaya). Das allerdings hat man bei den ÖBB und der politischen Verkehrsplanung nicht durchschaut. Damit wird nämlich die künftige mitteleuropäische Hauptverkehrsachse Hamburg-Berlin-Prag-Brünn-Preßburg-Budapest elegant um den Standort ÖSTERREICH herumgeführt, was nun tatsächlich 25 Jahre nach dem politischen Umbruch eintritt. Damit laufen die ÖBB der Konkurrenz von Autobusunternehmen und Billig-Airlines ins offene Messer.
Und die österreichische Wirtschaft sowie bestimmte Regionen (weißer Fleck Waldviertel) laufen Gefahr, dadurch auf ein Abstellgleis zu kommen.
Daher ist die Bevölkerung aufgerufen, die Initiative PRO Franz-Josefs-Bahn aktiv zu unterstützen "www.pro-fjb.at" und in überregionaler, überparteilicher Allianz mit Kommunalpolitik, Wirtschaft und Medien den Grundstein für nachhaltige Zukunft von Region, Umwelt und Generationen zu legen.
Die IPFJB-Homepage wird in Bälde aus- bzw. umgestaltet und mit ausführlichen Infos belegt.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, Gerald Hohenbichler (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).