Autobahnen als Lebensadern? - Leserbrief Bezirksblätter
Wenn in der letzten Ausgabe der BB der Asfinag-Chef Autobahnen als „Lebensadern“ bezeichnet, so erinnert das an den Witz, wo Dr. Marlboro sagt, „Rauchen ist gesund“.
Der Bevölkerungszuwachs rund um Großstädte ist ein weltweiter Trend, der nicht 1:1 mit dem Vorhandensein von Autobahnen erklärt werden kann, so wie es falsch ist zu behaupten, dass für negative Bevölkerungsentwicklungen in ländlichen Bezirken das Fehlen von Autobahnen verantwortlich ist.
Von einer Transitroute durch das Waldviertel, die ein Vielfaches des jetzigen Verkehrsaufkommens bringen würde, gewinnen neben der ASFINAG vor allem transportintensive Branchen und das internationale Geschäft mit dem LKW-Transit. Verlierer wäre der Großteil der waldviertler Bevölkerung, die zerschnittene und durch Versiegelung zerstörte Naturlandschaft und nicht zuletzt das Klima, dessen Veränderung z.B. mit dem Fichtensterben auch bei uns schon spürbar bedrohliche Ausmaße annimmt.
Die Frage, ob das Waldviertel eine Autobahn braucht, sollten wir nicht von denen beantworten lassen, die damit Geschäfte machen!
Manfred Stattler, Heidenreichstein